"Wichtig wäre vor allem Druck der Öffentlichkeit"
01.12.2015: junge Welt: 850 beheizte Räume, Kantine, Sanitäranlagen auf jedem Flur - nur 50 Meter von der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber entfernt. Interview mit Ströbele zur Umnutzung des ehemaligen Gebäudes des Innenministeriums: "Es gibt wohl kaum jemanden, der versteht, warum sich die Regierung so sperrig verhält."
junge Welt: Vor dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) stehen seit Wochen bei jedem Wetter Hunderte Flüchtlinge an, um sich registrieren oder Hotelgutscheine verlängern zu lassen. Viele müssen jetzt immer noch im Freien schlafen - wenige Meter nebenan steht aber das ehemalige Innenministerium mit 850 Räumen leer. Sie wollten von der Bundesregierung wissen, wie sie das rechtfertigt …
Hans-Christian Ströbele: Ich war jetzt vier, fünf Mal selbst beim Lageso - auch nachts! - und habe gesehen, in welcher Not diese Flüchtlinge leben. Zum Teil schlafen sie auf dem Bürgersteig, eingehüllt in Plastikplanen. Um so empörender ist es, dass dieses Gebäude leer steht, nur 50 Meter entfernt von den in der Schlange Wartenden: beheizt, beleuchtet, mit sanitären Anlagen auf jedem Flur. Es gibt dort sogar eine Kantine.