Wahlkampf 2013

Das YAAM muss bleiben!

19.10.2012: Seit letzter Woche ist klar: Auch eines der ganz besonderen, international bekannten Wahrzeichen Berlins an der Spree ist akut von Verdrängung bedroht. Der "Young African Art Market" YAAM erhielt zum 9. Oktober die Kündigung seiner seit acht Jahren bestehenden Zwischennutzung. Jetzt muss er laut Vertrag innerhalb von 60 Tagen das Gelände am Stralauer Platz räumen.

  
 

Yaam muss bleiben!

In dieser sehr kurzen Zeit muss alles abgerissen und abgebaut werden, was der Jugend- und Kulturclub in den letzten Jahren mit viel ehrenamtlicher Arbeit auf dem Gelände gebaut und erstellt hat. Veranstaltungsgebäude, die Bar mit Tanzfläche, Strand, Trainingsplätze, das Tonstudio, Cafés und die kleineren Imbisse mit gastronomischen Angeboten aus aller Welt müssen entfernt werden. Etwa 50 Arbeitsplätze auf dem Gelände gehen verloren.

Damit wird das YAAM ebenfalls zum Opfer der zunehmenden Verdrängung von alternativen Projekten aus dem Innenstadtbereich. Dabei ist dieser Fall besonders unnötig. Denn es gibt noch nicht einmal einen Käufer für das Gelände am Stralauer Platz. Bisher war die Verabredung mit dem Investor Urnova, dass das YAAM erst gehen muss, wenn ein tatsächlicher Baubeginn feststeht. Diese Verabredung bricht die Urnova nun. Wohl mit dem Ziel das Gelände noch besser verkaufen zu können.

Schon einige Male in seiner Geschichte musste das YAAM alles, was mühsam aufgebaut wurde, abreißen und ein Gelände verlassen. Unter anderem seinen ehemaligen Platz an der Cuvrystraße. Dieser Platz ist bis heute eine verwaiste Brache. Das YAAM wurde vollkommen umsonst zum Umzug gezwungen. Dies gilt es hier zu verhindern.

Besonders weil ein Umzug diesmal ungleich schwerer ist, nachdem sich über die lange Zeit von acht Jahren feste Strukturen gebildet haben und ca. 250.000 Euro an Investitionen getätigt wurden. Der Umzug selbst würde das YAAM nach eigenen vorläufigen Berechnungen etwa 190.000 Euro kosten, die es momentan nicht aufbringen kann. Umziehen kann das YAAM aber ohnehin nur, wenn ein Ersatzgrundstück gefunden wird - ansonsten droht möglicherweise das komplette Aus.

Genau hier ist die Hilfe des Senats gefragt: Zunächst muss er sich mit dem Investor in Verbindung setzen und die Bedeutung des YAAM für Berlin betonen, damit dieser seine Entscheidung noch einmal überdenkt und zu der alten Übereinkunft zurückkehrt: nämlich erst zu kündigen, wenn das Gelände auch tatsächlich bebaut werden soll.

Sollte dies nicht möglich sein, benötigt das YAAM einen neuen Standort, der diesmal eine langfristige Perspektive bieten muss. Auch finanzielle Hilfe sollte für den Fall geleistet werden, dass der Umzug wirklich innerhalb der 60 Tage erfolgen muss und der Investor die im Vertrag festgelegten hohen Strafzahlungen tatsächlich verlangen sollte.

Das YAAM ist Werbung für Berlin, die die Stadt bisher nichts gekostet hat. Es steht für das Flair und die Besonderheit, die Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt in Berlin suchen. Es ist ein einzigartiges kulturelles Zentrum, das über Deutschland hinaus einen Namen hat. Es erhält keine staatliche Förderung und trägt sich alleine. Jetzt benötigt es die Hilfe der Stadt, die es schon oft stolz präsentiert hat. Diese Hilfe muss das YAAM jetzt bekommen - schnell!

Die Petition zum Erhalt und zur Unterstützung des YAAM können Sie HIER unterzeichnen.