Wahlkampf 2013

Drohende Baumfällungen in der Lausitzerstraße stoppen!

07.05.2013: Vor wenigen Tagen schreckten uns AnwohnerInnen aus der Lausitzer Straße auf, weil die Berliner Wasserbetriebe (BWB) sehr kurzfristig umfangreiche Bauarbeiten und dafür vermeintlich notwendige Baumfällungen ankündigten. Am gestrigen Montag konnten AnwohnerInnen die Fällungen gerade noch abwenden. Christian Ströbele und Dirk Behrendt (MdA) haben nun einen offenen Brief an den Berliner Senat und die BWB verfasst, in dem sie Klärung und ein Moratorium aller Bauarbeiten fordern.

Sehr geehrte Damen und Herren des Berliner Senats, Sehr geehrter Herr Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender BWB Sehr geehrte Frau Senatorin Cornelia Yzer, Vorsitzende des Aufsichtsrates der BWB Sehr geehrter Herr Senator Dr. Ulrich Nußbaum, Mitglied des Aufsichtsrats der BWB,

vor wenigen Tagen schreckten uns Anwohnerinnen aus der Lausitzer Straße auf, weil die BWB sehr kurzfristig umfangreiche Bauarbeiten und dafür vermeintlich notwendige Baumfällungen ankündigten. Auf besonderes Unverständnis stieß, dass zunächst die Fällungen durchgeführt und erst im Anschluss auf einer Anwohnerinnerversammlung erläutert werden sollten.

Die Arbeiten sollen der Verbesserung der Wasserqualität des Landwehrkanals dienen, ein durchaus anzuerkennender Belang. Allerdings stellen sich in diesem Zusammenhang einige dringliche Fragen und Forderungen:

1. Welche positive Auswirkungen werden die Arbeiten auf die Wasserqualität haben? Wenn es lediglich zu einer hälftigen Reduzierung der Einträge von Schmutzwasser kommt, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Weshalb wird keine vollständige Beendigung der Schadstoffeinträge angestrebt bzw. erreicht?

2. Weshalb wird nicht eine Bauvariante gewählt, die die Straßenbäume in der Lausitzer Straße sicher erhält? Statt der offenen Bauweise, die eine starke Beschneidung mit der Gefahr des Gesamtverlusts erfordert, ließen sich durch eine Bohrbauweise alle Bäume erhalten. Dies soll lediglich Mehrkosten von 5 % auslösen, ein zum Erhalt des Straßengrüns offensichtlich vertretbarer Betrag.

3. Weshalb wird das Auslaufbauwerk unterhalb des Grünstreifens am Landwehrkanal geplant, mit der Folge des Verlustes sämtlicher dort befindlicher, schützenswerter Bäume und nicht unterhalb der Straße Paul-Lincke-Ufer? Dadurch würden sich einige der Bäume sicherlich erhalten lassen.

4. Auf jeden Fall sollte ein Moratorium sämtlicher Bauarbeiten bis zunächst mindestens August angeordnet werden, weil das Fällen und starke Beschneiden von Bäumen derzeit gegen rechtliche Vorgaben verstößt.

Wir möchten Sie, insbesondere die Senatsmitglieder Yzer und Nußbaum eindringlich bitten, vor der Schaffung vollendeter Tatsachen diese Fragen zu beantworten bzw. entsprechende Maßnahmen einzuleiten, denn schließlich ist der Erhalt des Berliner Straßengrüns ein der Verbesserung der Wasserqualität ebenbürtiges Anliegen. Zudem verbauen sie das Geld der Gebührenzahler.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Behrendt, MdA

Hans-Christian Ströbele, MdB