Ströbele bei "hart aber fair" - Sarrazins Äußerungen sind rassistisch

08.10.2009: Zur Diskussion zu Sarrazins unverhohlen rassistischen Äußerungen in der Zeitschrift "Lettre international" gab es in der WDR Sendung "hart aber fair" eine Talkrunde mit Oswald Metzger, Matthias Matussek, Kristina Köhler, Ayten Kilicarslan und Christian Ströbele.

Sarrazin bedient in seinem Interview rassistische Klischees von "Importbräuten" und "Kopftuchmädchen" und schürt damit Vorurteile und Ressentiments. Eine Beschwerde aus der Ecke der Banker über "integrationsunwillige Migranten" zeigt die Doppelmoral eines Ex-Finanzsenators, der Gelder für Schulbildung und Integrationskurse kürzt und sich daraufhin über "mangelnde Bildungsbereitschaft" beklagt. Es ist einfach arrogant und diskriminierend von Menschen zu sprechen, "die ökonomisch nicht gebraucht werden" und die höchstens nützlich sind, wenn sie "Gemüsehändler" werden. Sarrazin hat sich in seinem Interview nicht nur im Ton vergriffen, dabei aber das Richtige gesagt, wie viele seiner Gönner und Symphatisanten gerne glauben möchten, sondern er hat klare rassistische Äußerungen getätigt. Mit Aussagen wie "Die Türken erobern Deutschland genau so, wie die Kosovaren den Kosovo erobert haben - durch eine höhere Geburtenrate." spielt er der islamophoben Rechten direkt in die Arme. Nicht nur als öffentliche Person sind solche Äußerungen unangebracht. Der scheinbare Mantel der Satire wirkt dabei nur unglaubwürdig.

Es wird Zeit, dass sich Sarrazin zu diesem Interview explizit äußert und sich für seine Äußerungen entschuldigt, denn nicht nur im Ton, sondern auch im Inhalt, sind sie untragbar und nicht zu tolerieren.

Den kostenlosen Podcast zur Talkrunde findet ihr hier. Das gesamte Video findet Ihr auf der Seite des WDR und ausgewählte Zitate auf Youtube.