Wahlkampf 2013

"Die brutale Realität in Afghanistan sieht Westerwelle nicht"

16.12.2011: Kurzintervention von Hans-Christian Ströbele gestern im Bundestag zur Rede des Außenministers Westerwelle über den Krieg in Afghanistan

  
 

Hans-Christian Ströbele auf der Demonstration vor der Afghanistan-Konferenz am 3. Dezember in Bonn: "Sie reden von Frieden - sie führen Krieg - Truppen raus aus Afghanistan"

Westerwelle betonte, in Afghanistan habe er in den Augen spielender Kinder "Hoffnung gesehen", weshalb die "Gesichter der Kinder das neue Gesicht Afghanistans" seien. - Die Realität der Kinder dort sei eine ganze andere, schilderte Christian Ströbele in einer Entgegnung hierauf Eindrücke von seiner kürzlichen Afghanistan-Reise:

"Zeichnungen afghanischer Kinder handeln weniger von bunten Blumen, Wiesen und Sonne. Sie malen Schreckliches: Waffen, zerstörte Gebäude, von Bomben weggesprengte Körperteile, Flugzeuge mit Bomben. Solche Bilder wurden mir bei meiner Reise nach Afghanistan gezeigt. Die brutale Realität des Krieges sieht Außenminister Westerwelle nicht. In seiner heutigen Regierungserklärung zur Perspektive Afghanistans spricht er von Frieden, einer verbesserten Sicherheitslage und Hoffnung in den Augen der Kinder Afghanistans. Aber die Sicherheitslage ist nicht besser geworden - sie hat sich dramatisch verschlechtert - die Menschen haben Angst. Der geplante Einsatz von Killerdrohnen im Norden des Landes, die weiterhin illegale Hinrichtungen exekutieren, machen Verhandlungsbemühungen zunichte."


Kurzintervention: Zeichnungen von Kindern in Afghanistan

Hans-Christian Ströbele hielt sich im September einige Tage in Afghanistan auf und verfasste hierzu einen Reisebericht.