Internationale Drogenpolitik in der Sackgasse
06.02.2012: Am 5. März veranstaltet das Bundestagsbüro von Hans-Christian Ströbele zusammen mit den Büros Tom Koenigs, Harald Terpe und Uwe Kekeritz ein Fachgespräch über internationale Drogenpolitik. Auf dem Abschlusspodium zum Thema "Alternativen zur repressiven internationalen Drogenpolitik" ist auch Hans-Christian Ströbele vertreten.
In Staaten wie Guatemala, Mexiko oder Honduras herrscht "Drogenkrieg". Konkurrierende Kartelle kämpfen auf Leben und Tod um die lukrativen Gewinne aus dem Drogengeschäft. Staaten reagieren mit grotesker Aufrüstung und Militarisierung. Allein im mexikanischen Drogenkrieg sind seit 2006 mehr als 47.000 Menschen ums Leben gekommen. Repressive Polizei- oder Militärmaßnahmen bleiben letztlich wirkungslos, weil Regierungen, Streitkräfte und Justiz in "Narco-Staaten" von der Drogenmafia korrumpiert und infiltriert sind. Vielmehr führt die repressive Strategie zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen, Sicherheitsproblemen und der Erosion von Staatlichkeit.
Es ist Zeit für neue Antworten! Ehemalige Fachleute aus der UNO, der EU sowie ehemalige Staatschefs aus verschiedenen Regionen der Welt sprechen sich mittlerweile gegen die international verfolgte Drogenprohibition und für eine Entkriminalisierung und Regulierung von Drogen aus. Doch noch immer wird kaum ein anderes Thema so stark von Moral und Tabus bestimmt und so wenig von empirischen Fakten wie die internationale Drogenpolitik.
Welche Auswirkungen hat die repressive Strategie auf Menschenrechte und Sicherheit in Anbau- und Transitstaaten? Wie wirkt sie sich auf Konsumentenstaaten aus? In welchem Zusammenhang steht unsere nationale Drogenpolitik mit Verhältnissen in Anbau- und Transitstaaten? Kann der organisierten Drogenkriminalität durch eine Entkriminalisierung von Drogen und damit einhergehenden niedrigeren Preisen ihre Existenzgrundlage entzogen werden? Welche Alternativen zur aktuellen internationalen Drogenpolitik werden diskutiert und welche Modelle sind denkbar?
Diese und weitere Fragen möchten wir gemeinsam mit Ihnen und internationalen Fachleuten diskutieren. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und eine spannende Diskussion!
Programm
Eingeladen als Referent_innen sind unter anderem Martin Jelsma (Transnational Institute), Nik Steinberg (Human Rights Watch), Ana Paula Hernández (Global Fund for Human Rights), Daniel Brombacher (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit). Das vollständige Programm hier nachzulesen. Abschließend findet ein Abschlusspodium zum Thema "Alternativen zur repressiven internationalen Drogenpolitik" statt, auf dem auch Hans-Christian Ströbele vertreten sein wird.
Anmeldung und Information
Um in das Paul-Löbe-Haus zu gelangen, benötigen Sie Ihren Personalausweis, Pass oder ein gleichwertiges Ausweisdokument. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist bis zum 01.03.2012 erforderlich.
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.
Mehr unter: www.gruene-bundestag.de/cms/termine/dok/402/402002.internationale_drogenpolitik_in_der_sack.html