Neue Details zum "Euro Hawk" Debakel
03.06.2013: Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aufgrund gravierender Sicherheitsrisiken hätte das Projekt "Euro Hawk" schon vor Jahren eingestellt werden müssen. Bereits vor neun Jahren wäre eine deutsche Aufklärungsdrohne vom Typ "Luna" über der afghanischen Hauptstadt Kabul beinahe mit einem Passagierflugzeug zusammengestoßen.
Dies geht aus einem aktuellen Bericht des Spiegels hervor. Bei einer Kollision wäre der Airbus der afghanischen Fluglinie Ariana mit hoher Wahrscheinlichkeit abgestürzt. Die "Luna" ist viel kleiner als der "Euro Hawk" und verfügt ebenso wie dieser über KEINEN automatischen Kollisionsschutz. Die Aufnahmen aus der Drohne, die den Airbus nur um Haaresbreite verfehlte und danach abstürzte, lagen bei der Bundeswehr unter Verschluss. Trotzdem gelangten Teile der Aufzeichnungen auf youtube. Sie offenbaren das große Sicherheitsrisiko von Drohnen, das zusätzlich zu allen anderen Bedenken besteht, die sich im Zusammenhang mit unbemannten Flugsystemen ergeben. Auch aufgrund des Wissens um dieses Sicherheitsrisiko hätte man den "Euro Hawk" schon damals stoppen müssen.
Hinzukommt, dass als Voraussetzung für eine Zulassung in Europa, jedes Fluggerät zwingend mit einem Anti-Kollisionsschutz ausgerüstet sein muss. Eine Nachrüstung des "Euro Hawks" mit diesem Schutzsystem hätte die Kosten noch weiter explodieren lassen.
Link zum Spiegelartikel (online)